Unser Gegenbesuch in Katalonien – Spanienaustausch 2023/24

Im April fand im Rahmen des ersten Spanienaustausches mit dem Institut El Foix unser einwöchiger Gegenbesuch im katalanischen Santa Margarida i els Monjos statt. Nachdem wir – 16 Schülerinnen und Schüler der Q2 mit Frau Dietrich und Frau Mestrovic – in Barcelona gelandet waren, empfingen uns direkt die warme Sonne sowie unsere Gastfamilien. Größtenteils wurde in den Familien Katalanisch gesprochen, was sehr interessant war, da doch viele Wörter ganz anders als die spanischen klangen, aber sich trotzdem auch Gemeinsamkeiten zwischen den beiden romanischen Sprachen erkennen ließen. Mit der Verständigung gab es keine größeren Probleme, da unsere Austauschpartner und Gastfamilien natürlich auch fließend Spanisch und teilweise auch ganz gut Englisch sprachen.

Am Montag besichtigten wir den kleinen Ort Els Monjos und die nahegelegene Wassermühle Molí del Foix. Später gingen wir mit unseren Partnern in den Unterricht, welcher definitiv anders als in Deutschland ist: Die mündliche Beteiligung zählt kaum und auch das Melden, wenn man etwas beitragen möchte, ist keine Pflicht. Am interessantesten fanden wir jedoch die sehr persönliche Beziehung zwischen Lehrern und Schülern. Die Schüler dürfen dort nämlich ihre Lehrer mit Vornamen ansprechen und manche hatten sogar Spitznamen. Am Abend traf sich die ganze Gruppe dann in Vilafranca, um ein casteller-Training anzuschauen. Diese in Katalonien traditionellen Menschentürme waren wirklich sehr beeindruckend, da sie teilweise extrem hoch ausgeführt wurden: Das Team von Vilafranca hat mit bis zu 10 „Etagen“ schon 12 mal die Meisterschaften gewonnen!

Am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam mit den Spaniern nach Tarragona. Dort besichtigten wir einige historische Monumente und Bauwerke, z.B. die Stadtmauer und das Amphitheater, und aßen gemeinsam Tapas. Nach Barcelona unternahmen wir, die deutsche Gruppe, sogar zwei Tagesausflüge. Neben der Altstadt sahen wir z.B. die seit über 100 Jahren im Bau befindliche Sagrada Família des Architekten Antoni Gaudí und liefen viele Stufen bis hoch zum Parc Güell – ebenfalls von Gaudí – von wo aus wir eine tolle Aussicht über Barcelona hatten. Auch erfuhren wir viel Interessantes über die Geschichte Kataloniens im Museo d’Historia de Catalunya. Nach dem offiziellen Programm trafen wir uns meist alle in Els Monjos zum Volleyball spielen, unterhalten, lachen usw.

Am Freitag gingen wir es etwas ruhiger an und fuhren nach Sitges. Dort gibt es einen wunderschönen Strand und einen tollen Blick auf das Meer. Auch die kleine Stadt an sich war wirklich hübsch mit vielen kleinen Lädchen.Am Abend trafen wir uns alle zum gemeinsamen Essen in einem Restaurant in Vilafranca. Es war eine schöne Gelegenheit, die Woche Revue passieren zu lassen und sich über die bisherigen Erlebnisse auszutauschen.

Den Samstag verbrachten die meisten Deutschen und Spanier zusammen am Strand in San Vicenç. Abends gingen wir zum Abschied essen und tauschten uns nochmal über die verschiedenen kulturellen Besonderheiten aus. So lernten wir z.B. den Bastón kennen, einen traditionellen katalanischen Tanz, den uns unsere spanischen Partner sogar vorführten! Zuletzt hatten wir am Sonntag, unserem Abreisetag, noch die Gelegenheit Churros essen zu gehen und einige auch die katalanische Paella zu probieren.

Abschließend können wir definitiv sagen, dass uns der Spanienaustausch viele wertvolle Erfahrungen gebracht hat. Vor allem kleine sprachliche Missverständnisse führten oft zu lustigen Momenten, wie zum Beispiel als die Katalanen dachten, dass man in Deutschland generell keine Milch trinkt, nachdem wir eine Laktose-Intoleranz zu erklären versuchten. Nach der gemeinsamen Woche mit den Spaniern in Frankfurt im Dezember und unserer Woche in Spanien waren viele Freundschaften geschlossen worden, sowohl mit den Spaniern als auch unter uns Deutschen, und wir sind immer noch in Kontakt. Ein paar von uns wurden sogar für die anstehenden Sommerferien nochmal privat nach Els Monjos eingeladen oder empfangen „ihren Spanier“ als Feriengast bei sich in Frankfurt – vielleicht als amigos para toda la vida!

Zoé Borchert und Anna Sophie Ostwald, Jgst. 12

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