Wie jedes Jahr fand auch in diesem ein Schüleraustausch mit einer Schule in San Sebastián de los Reyes, etwa 40 km von Madrid entfernt, statt. Am Samstag kamen wir, sechs Schüler aus der 10. Klasse und fünf Schüler aus der 11. Klasse, sowie Frau Rudolph und Frau Koch, zu später Stunde am Flughafen Madrid-Barajas an. Wir wurden von den Gastfamilien herzlich begrüßt und aufgenommen. Den Sonntag verbrachte jeder individuell bei seiner Gastfamilie und amüsierte sich prächtig.
Montagmorgen sahen wir uns endlich in der Schule IES Julio Palacios wieder und düsten anschließend mit dem Zug nach Madrid, um einen ersten Eindruck von der spanischen Hauptstadt zu bekommen. Dort schauten wir uns ein paar der wichtigsten Sehenswürdigkeiten an, zum Beispiel die Puerta del Sol (das Tor zur Sonne) oder das Denkmal der Romanfigur Don Quijote sowie seines Erfinders Miguel de Cervantes. Wir erhielten einen Einblick in die Genialität der spanischen Architektur. Außerdem aßen wir – typisch spanisch – Churros, eine Art frittierter Teig, sehr fett, aber lecker, mit flüssiger Schokolade, die uns sehr gut, manchen zu gut geschmeckt haben. Den Abend ließen wir gemütlich im Plaza Norte, einer Art Einkaufszentrum mit verschiedenen Essensmöglichkeiten, ausklingen.
Am Dienstag trafen wir uns, so wie jeden Tag, um 8:25 Uhr in der Schule und fuhren Richtung El Escorial, einem Kloster und königlichen Palast nahe Madrid, der vor allem für das Pantheon der Könige berühmt ist. Hier wurden fast alle spanischen Könige bestattet. Heutzutage ist der Palast auch für seine vielen wertvollen Gemälde, seine große Bibliothek und die erhaltenen Königsgemächer bekannt. Eins der Bücher aus der Bibliothek ist, sage und schreibe, über 1500 Jahre alt. Zurück in San Sebastián de los Reyes hatten wir einen freien Abend und machten wir uns wieder auf den Weg zum Plaza Norte.
Am Mittwoch begleiteten uns die Spanier auf eine aufregende Busfahrt zu dem Städtchen Segovia. Dort sticht vor allem das Aquädukt der Römer ins Auge, welches das Tor zur Altstadt bildet und ein Bauwerk von beachtlichem Ausmaß ist. In Segovia besuchten wir das Alcázar, eine alte Burg, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Residenz der spanischen Könige war. Neben ihr sind in dem kleinen Städtchen noch unzählige weitere alte Kirchen zu finden.
Mit dem Zug ging es am Donnerstag nach Madrid zum Museo del Prado und zum Park El Retiro. Zu Anfang schlenderten wir gemütlich durch den Park und gingen anschließend in eins der berühmtesten Museen der Welt. Im Museum beschäftigten wir uns hauptsächlich mit den Malern Goya und Velázquez. Beide waren am Hof des Königs angestellt und portraitierten somit unter anderem auch regelmäßig die spanischen Königsfamilien. Sie schufen allerdings auch Bilder mit einfachen Naturmotiven. Es war sehr interessant. Wir suchten danach erneut den Park Retiro auf und paddelten dort in kleinen Boten über das kristallklare Wasser des Retirosees. Es folgte ein kleines Abenteuer, denn eine von uns ließ versehentlich ihr Handy ins Wasser fallen, woraufhin sich einer von uns voll Heldenmut in die Fluten stürzte und das Handy mit nichts weiter als einer Unterhose am Leibe aus dem Wasser rettete. Das Handy gab allerdings keinen Mucks mehr von sich, wobei den Rest des Tages seine Taschenlampe noch brannte… Nachdem wir alle wieder sicheren Boden unter den Füßen hatten, blieb uns, so wie an jedem Tag nach den jeweiligen Programmpunkten, etwas Freizeit zum Essen, Shoppen und zum Besorgen einer neuen Unterhose. Wobei dazu noch gesagt werden muss, dass wir alle immer riesige Lunchpakete von unseren Gastfamilien mitbekommen haben. In San Sebastián de los Reyes wurden wir wie immer von unseren Gastschülern abgeholt und gingen zum Abschluss am Abend bowlen.
Am letzten Tag, am Freitag, spielten wir noch Basketball in der Schule und aßen Churros in der Cafeteria. Anschließend hieß es Abschied nehmen. Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung machten wir uns per Bus auf den Weg zum Flughafen Madrid-Barajas, wo der Victoria’s Secret Shop geplündert wurde.
In Frankfurt angekommen vermissten wir die unzähligen galletas (Kekse) und bocadillos (Sandwiches), die wir jeden Tag mit Liebe gemacht von unseren Gasteltern auf den jeweiligen Tagesausflug als Lunchpakete bekamen.
Insgesamt hat uns die Woche in Spanien sehr gut gefallen und wir konnten viele schöne Erfahrungen sammeln.
Ein Bericht von: Niklas Sturm, Sofija Stojiljkovic und Vivien Bienmüller