Am 8. November besuchte uns Fred Aaron, ehemaliger jüdischer Wöhlerschüler aus Los Angeles. Es ist beeindruckend, von seinem Leben zu erfahren: mit 14 Jahren musste er seine Familie, seine Freunde und seine vertraute Umgebung auf einem Schlag verlassen.
Weil er Jude war, konnte er nicht bleiben. Es war 1939. Mithilfe eines Kindertransports floh er nach England, wo er in einer Fabrik arbeitete. Ein Jahr später konnte er seine Familie, die es auch geschafft hatte, zu fliehen, auf einem Dampfer nach Amerika wiederfinden. Doch waren seine Sorgen noch nicht zu Ende: um seine Familie zu unterstützen, musste er in New York arbeiten. Und mit 18 wurde er in die US-Army eingezogen. So konnte er Amerikaner werden.
Fred Aaron spricht kein Deutsch mehr. Das Land, wo er geboren wurde, wo er wohnte, wo er in die Schule ging, ist nach 1933 für ihn ein Ort der Gefahr geworden. Trotz allem erzählte er uns, dass er ein schönes Leben geführt hat. Das hat uns sehr beeindruckt.
Aus Los Angeles hat er uns Kartenspiele mitgebracht. Wir haben einen schönen Moment verbracht.
David K., David M., Maya, Josefine (AG Spurensuche / Gedenkgarten)