Vor 84 Jahren wurden der vierzehnjährige Wöhlerschüler Friedrich Schafranek und sein Vater um 6 Uhr früh von SA-Männern abgeholt.
Weißt Du warum?
Friedrich war ein jüdischer Junge, der wie Du in die Schule ging, und vielleicht wie Du oder Deine Freund*innen gerne Sport machte, Boxen lernte und Fußball spielte. Aber nach Hitlers Machtübernahme im Januar 1933 veränderte sich sein Leben nach und nach. So durfte er ab 1936 aufgrund seiner Religion nicht mehr in die Wöhlerschule gehen.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 musste er mitansehen, wie die Westend-Synagoge in Frankfurt brannte. Am 10. November wurde er mit seinem Vater abgeholt und mit anderen jüdischen Männern in einem – wie er es selbst nannte – „Schandmarsch“ von SA-Leuten durch die Stadt getrieben und zur Festhalle gebracht. Er und sein Vater durften zwar wieder gehen, aber dies markierte leider erst den Anfang einer langen, unvorstellbaren Qual für ihn und seine Familie.
An dieses Ereignis, genannt Reichspogromnacht, wollen wir heute erinnern. In ganz Deutschland wurden Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte zerstört, Wohnungen geplündert, Menschen misshandelt, verhaftet, getötet. Diese Gewalt war von der NSDAP, der Partei Hitlers, gesteuert. Spätestens ab diesem Datum konnten sich jüdische Bürger*innen in Deutschland nicht mehr sicher aufhalten.
In unserer AG beschäftigen wir uns mit dem Schicksal von Friedrich Schafranek und möchten sein Leben in Form eines Podcasts erzählen, der demnächst zu hören sein wird. Damit wollen wir verdeutlichen, welche schreckliche Folgen Diskriminierung und Rassismus haben.
Lena, Alice, Pauline, Katharina, Doroteja, David und Tomek mit Herrn Alke und Frau Guillemarre für die Spurensuche AG und im Rahmen des Engagements unserer Schule als UNESCO-Projektschule.